Drei Fragen an Melanie
Hast du beim Schreiben Musik gehört, und wenn ja, welche?
Nein, beim Schreiben selbst nicht: Ich gehöre zu den Menschen, die zum Schreiben Ruhe brauchen. Also Alltagsgeräusche sind völlig okay, aber ich könnte zum Beispiel nicht in einem Café schreiben. Außerdem höre ich so gut wie nie nebenbei Musik, dazu höre ich zu gerne zu ;-). Es kann schon mal passieren, dass ich in einem Gespräch den Faden verliere, wenn im Hintergrund Musik läuft und plötzlich einer meiner Lieblingssongs gespielt wird. Multitasking gehört definitiv nicht zu meinen Stärken!
Aber um auf die Frage zurückzukommen: Um mich für eine Szene in die richtige Stimmung zu versetzen, habe ich gern Musik gehört. Die Songs, die im Buch vorkommen, und die aus der erweiterten Playlist.
Die ist auf YouTube zu finden.
Was genau sind eigentlich die Seelenschatten?
Also zunächst mal etwas ganz Individuelles, nämlich etwas, das du fühlst. Deshalb darf (oder muss) auch jede und jeder selbst entscheiden, was die Seelenschatten für euch bedeuten. Wenn ich es für mich genauer fassen soll, würde ich sagen: »Melancholie« ist ein Wort, das in eine ähnliche Richtung geht. Oder »empfindsam« – das wird aber leider oft mit »empfindlich« verwechselt. Die Seelenschatten sind alles zusammen.
Für mich sind sie jedenfalls keine Krankheit, sondern etwas, das zu meinem Leben dazu gehört – auch wenn ich nicht gerade »juhu« schreie, wenn es mal regnet, im übertragenen Sinn.
Wir neigen heute ja dazu, alles in irgendeine Schublade stecken zu wollen. Unsere Welt soll geordnet sein, damit wir uns leichter zurechtfinden. Aber manche Dinge passen eben nicht in Schubladen. Das sind die Widersprüche, mit denen wir leben müssen. Die Seelenschatten sind ein Teil davon. Was sie nicht sind: Depression. Das ist definitiv eine Krankheit, die immer noch zu oft unterschätzt wird.
Und wem würdest du die Seelenschatten-Dilogie empfehlen?
Oje, meine Horror-Frage :-D. Am liebsten natürlich einfach allen! Weil es eine wunderschöne Geschichte ist über Liebe und Angst, über Freundschaft und Mut, über Verzweiflung und Vergebung. Und natürlich über Musik.
Mit etwas professionellem Abstand würde ich sagen: Wer einen gefühlvollen Liebesroman sucht, bei dem es nicht um die ganz großen Dramen wie Missbrauch oder eine tödliche Krankheit geht, wird Franziska und Morgan bestimmt gern begleiten. Und sich ihnen dabei hoffentlich ganz nah fühlen.